macOS auf dem iPad – mit Luna Display.
English version: macOS on the iPad (with Luna Display).
Das nächste Level des #projectipadonly: Endlich kann ich Adobe InDesign „auf dem iPad“ nutzen und mein Schreibtisch-Setup minimalisieren.
Ich bin meinem Traum vom ausschließlichen Arbeiten mit dem iPad wieder einen großen Schritt näher gekommen und könnte mit meinem Technik-Setup nun kaum glücklicher sein. Denn obwohl sich mein Experiment #projectipadonly nennt, mache ich keinen Hehl daraus, dass ein Mac (mini) für mich nach wie vor unverzichtbar ist. Ich benötige ihn nicht oft. Doch es gibt Aufgaben, die zumeist in meine freiberuflichen Tätigkeiten fallen, die ich schlicht nicht vom iPad aus erledigen kann und teilweise auch (noch) nicht will. Doch gestern wurde aus dem „kann“ ein „konnte“.
Vor einigen Tagen habe ich mir endlich einen Luna Display-Dongle bestellt, nachdem ich sehr lang nach einer Lösung gesucht habe, mit der ich meinen Mac (im eigenen Netzwerk) fernsteuern kann. Wobei „fernsteuern“ ein wenig zu harmlos klingt, für das was ich erreichen wollte. Meine Zielen waren:
- Ich wollte möglichst latenzfrei zum Beispiel mit Adobe InDesign oder dem Safari Web Inspector arbeiten können.
- Ich wollte meinen nicht gerade hübschen 24“-Monitor loswerden und
- den Mac mini „headless“ betreiben, ihn aber auch zum Strom sparen in den Ruhezustand schicken können.
Ganz billig ist der Luna Display-Dongle mit 80 Dollar natürlich nicht. Doch in diversen Podcasts (in denen zufällig auch noch ein Rabatt-Code genannt wird) oder den einschlägigen Tech-Websites wurde er als die beste Lösung für meine Vorstellungen angepriesen. Und wie die ersten Tests schnell zeigen sollten, ist er das auch. Denn mit meinem Ziel Nr. 1 schieden Lösungen wie Teamviewer oder Chrome Remote Desktop direkt aus. Die Verbindungen laufen immer über das Internet und sind dementsprechend viel zu langsam. Auch die App duet war, obwohl via USB-Kabel betrieben, für mich nicht zu gebrauchen. Die Latenz war noch zu groß. Betreibt man das Luna Display per WLAN, ist der Bildaufbau auch merklich verzögert oder leicht verpixelt. Jedoch angeschlossen am USB-Kabel, merke ich keinen Unterschied zu einem Monitor. Alles läuft extrem flüssig. ✅
Die Herausforderung für mein Ziel Nr. 2 lag vor allem an meinem Mac mini, Baujahr 2014, der statt dem aktuell verbauten USB-C-Port noch über einen Mini Display- bzw. HDMI-Port verfügt. Um ihn „headless“ betreiben zu können, musste ein HDMI-Dongle her, der einen angeschlossenen Monitor vorgaukelt. ✅
Um Ziel Nr. 3 zu realisieren, habe ich auf die genialen Shortcuts von Federico Viticci zurückgegriffen, die das Aufwecken und Einloggen am Mac sowie das Aktivieren des Ruhezustands via SSH-Kommando ermöglichen. ✅ Ohne den Einsatz von Shortcuts, wäre dieser Punkt nur durch Deaktiveren des Passwortschutzes am Mac möglich gewesen. Doch aus Sicherheitsgründen schied diese Option natürlich aus.
Nachdem alle Vorraussetzungen erfüllt waren, konnte ich in einer etwa zweistündigen Aktion meinen Schreibtisch neu arrangieren, den Monitor abbauen und alles neu und sauber verkabeln.
Heute morgen fand dann auch gleich der erste produktive Einsatz an meinem wunderbar minimalistischen Schreibtisch statt. In einer zweistündigen InDesign-Session habe ich ein Weiterbildungsskript für eine meiner Kundinnen aufbereitet.
Den „Wake & Login“-Shortcut habe ich mir so angepasst, dass abschließend auch direkt die Luna Display-App geöffnet wird. So kann ich nahtlos starten, wenn ich den Mac einmal benötige. Nach getaner Arbeit schicke ich ihn wieder schlafen. Im Gegensatz zu Federico schalte ich mit dem „Sleep“-Shortcut allerdings nicht nur das Display ab, sondern versetze den Mac in den Ruhezustand (pmset sleepnow statt displaysleepnow).